Düsseldorf (pag) – Während der Corona-Pandemie müssen viele Niedergelassene finanzielle Engpässe aus eigener Tasche ausgleichen. Das geht aus einer aktuellen Erhebung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hervor.

Die Pandemie hat deutliche Spuren in der ambulanten Versorgung hinterlassen, resümiert Daniel Zehnich, Leiter des Bereichs Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik, die Ergebnisse. Bemerkenswert sei das Engagement der Praxis- und Apothekeninhaber: „Jeder fünfte Niedergelassene hat auf Privatvermögen zurückgegriffen, um trotz wirtschaftlicher Engpässe die Versorgung zu sichern.“ Offenbar sind die Corona-Hilfen in vielen Fällen nicht wirksam – nur elf Prozent der Befragten geben an, dass die Rettungsschirme ausreichen, um die Praxen und Apotheken wirtschaftlich zu stabilisieren. „Das ist ein klares Signal an den Staat, denn solange die Pandemie anhalten wird, solange bedarf es auch finanzieller Unterstützung“, betont Zehnich.

Etwa 29 Prozent der Hausärzte haben laut der Erhebung in den vergangenen zwölf Monaten Ausgleichszahlungen durch die KVen beantragt. Weitere 18 Prozent planen dies. Das Arbeitspensum ist bei 72 Prozent der Hausärzte gestiegen, der Umsatz aber nur bei 13 Prozent. Einen Umsatzrückgang haben hingegen 44 Prozent verzeichnet. Die Reaktionszeit und den Umfang der staatlichen Maßnahmen empfinden 72 Prozent der Hausärzte als nicht ausreichend. Sie sind damit im Vergleich zu den anderen Heilberufsgruppen am kritischsten. Keiner der Befragten empfindet die Test- und Impfstrategie der Regierung als angemessen. Dennoch sind 87 Prozent dazu bereit, in ihrer Praxis zu impfen.

Unter den Fachärzten haben 35 Prozent Ausgleichszahlungen beantragt, sieben Prozent planen es. 48 Prozent der Befragten haben mehr gearbeitet, bei 14 Prozent ist das Arbeitspensum zurückgegangen. Der Umsatz ist bei 49 Prozent rückläufig, 13 Prozent haben mehr verdient. Etwa 42 Prozent der Befragten und damit vergleichsweise viele Fachärzte haben Vertrauen in das deutsche Gesundheitssystem bei der Bewältigung der Krise. In der eigenen Praxis gegen Corona impfen würden 43 Prozent.

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