Berlin (pag) – Der GKV-Spitzenverband (GKV-SV) mahnt für den Krankenhausbereich mehr Transparenz über das Versorgungsgeschehen sowie eine nachhaltige Strukturreform an. Vorständin Stefanie Stoff-Ahnis will bundesweit einheitliche Vorgaben, um die Qualität zu sichern und eine sachgerechte Mittelverwendung sicherzustellen. Konkret setzt sich der Verband für mehr Mindestmengen ein.

Bei Brustkrebs- und Prostata-OPs kann sich Dr. Wulf-Dietrich Leber, Abteilungsleiter Krankenhäuser beim GKV-SV, Mindestmengen vorstellen. „Wir hoffen, der G-BA kommt hier in Schwung“, sagt er auf einer Pressekonferenz des Verbandes. Für ihn sind Mindestmengen und bundesweit einheitliche Strukturanforderungen für etwa Stroke Units und Notfallstufen ein wesentlicher Hebel, um die Versorgung sicherer und besser zu machen. Solche Strukturierungen funktionierten seitens der Länder nicht. „Landesplanung ist Fake News.“

Für eine Strukturierung der Krankenhauslandschaft durch bundesweite Vorgaben spricht aus Kassensicht auch, dass der Bund im Zuge der Corona-Pandemie in die Krankenhausfinanzierung eingestiegen ist. Leber zufolge war der Beitrag des Bundes im letzten Jahr dreimal so hoch wie alles, was die Länder an Investitionsfinanzierung gezahlt haben. Daraus ergeben sich neue Einflussmöglichkeiten des Bundes, ist er überzeugt.

Verbandsvorständin Stoff-Ahnis verlangt mit Blick auf das DIVI-Register tagesaktuelle Register auch für Normalstationen, um mehr Transparenz über das Versorgungsgeschehen zu erhalten. Trotz der durch den Bericht des Bundesrechnungshofes angestoßenen Diskussion um die Intensivbettenförderung ist sie von dem bürokratiearmen Instrument überzeugt. In der Sache um die zusätzlichen Betten, die aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds gefördert wurden, verlangt sie eindringlich Aufklärung. Dabei sollten auch die Länder einbezogen werden. Das Delta zwischen den Betten des DIVI-Registers und dem, was die GKV aus Fonds bezahlt hat, nämlich 686 Millionen Euro, schätzt sie auf etwas mehr als 2.000 Betten, die nicht plausibel nachgewiesen seien.

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