Berlin (pag) – Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, würde eine Mehrheit der Wahlberechtigten eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen unterstützen. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer.

Vertreter der Bundesregierung lehnen eine generelle Impfpflicht bisher ab. Auch eine entsprechende Verpflichtung für bestimmte Berufsgruppen – wie es sie ab September zum Beispiel in Frankreich geben soll – ist nach aktuellem Stand nicht geplant. Zumindest Letzteres würde aber in der Bevölkerung offenbar auf Zuspruch stoßen. Laut ZDF-Politbarometer sprachen sich in einer repräsentativen Telefon-Befragung 60 Prozent der zufällig ausgewählten Wahlberechtigten für eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich aus. 38 Prozent der Befragten lehnten die Idee hingegen ab. Eine Mehrheit (55 Prozent) gibt es laut derselben Umfrage auch für eine Impfpflicht für Beschäftigte in Schulen und Kitas.

Der Glaube an das Erreichen einer Herdenimmunität durch Impfungen ist unterdessen relativ schwach ausgeprägt. Eine deutliche Mehrheit von 58 Prozent der Befragten ist laut ZDF der Ansicht, dass sich bis zum Ende des Sommers nicht ausreichend viele Menschen impfen lassen werden, um einen großen Schutz vor dem Coronavirus in der Bevölkerung zu erreichen. Was die Belastung der Krankenhäuser in einer möglichen vierten Infektionswelle angeht, zeigen sich die Wahlberechtigten dennoch weniger besorgt. 70 Prozent erwarten, dass die Belastung weniger stark ausfällt als während der vorangegangenen Infektionswellen.

Kleine finanzielle Anreize, mit denen in den kommenden Wochen und Monaten möglicherweise noch mehr Menschen zu einer Impfung bewegt werden könnten, lehnen die Befragten mit einer klaren Mehrheit von 84 Prozent ab.

 

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