Berlin (pag) – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert zur Bewältigung der Corona-Pandemie eine bessere finanzielle Absicherung der Kliniken und einen vorläufigen Verzicht auf umständliche Dokumentation. Auf der Jahresauftaktpressekonferenz des Verbandes blickt Vorstandschef Dr. Gerald Gaß außerdem auf die Zeit nach der Krise.

Dr. Gerald Gaß © pag, Fiolka
Dr. Gerald Gaß © pag, Fiolka

Noch immer ächzen die Kliniken unter den Auswirkungen der Pandemie. Derzeit sind es laut Gaß vor allem die Personalausfälle, die ihnen zu schaffen machen. Der DKG-Chef fordert daher: „Alles was an Dokumentation medizinisch nicht unbedingt notwendig ist, soll und muss in den kommenden Monaten entfallen.“ Daneben brauche es mehr Flexibilität beim Personaleinsatz und Abrechnungsprüfungen durch den medizinischen Dienst sollten entfallen.

Gaß pocht zudem auf Nachbesserungen beim Krankenhaus-Rettungsschirm und beklagt: „Der Rettungsschirm umfasst rund 500 bis 600 Krankenhäuser noch immer nicht, obwohl auch diese durch die Pandemie immens beeinträchtigt sind“. Außerdem müsse die „Zwei-Prozent-Selbstbeteiligungsregelung“ fallen, wonach der Bund beim Ganzjahresausgleich nicht den vollen Erlösrückgang gegenüber 2019 für die Erstattung zugrunde legt. Nicht zuletzt die Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers hätten die schwindenden finanziellen Ressourcen der Kliniken verdeutlicht.

Mit Blick auf die Zukunft jenseits der Pandemie formuliert Gaß gleich einen ganzen Strauß an Forderungen in Richtung der Politik. Neben einer auskömmlichen Investitionsfinanzierung und der nachhaltigen Lösung des Fachkräfteproblems betreffen diese vor allem die Krankenhausplanung. Die Kliniken seien „bereit für Strukturveränderungen“, so Gaß, der klar macht: „Wir brauchen nicht mehr Standorte, wir brauchen mehr Zusammenarbeit und mehr Möglichkeiten für die Krankenhäuser.“ Als Beispiel nennt er die Ausgestaltung regionaler Netzwerke. Ergänzend dazu sollte auch die Vergütung angegangen werden. „Dass die Finanzierung über Fallpauschalen an ihre Grenzen gelangt ist, war und ist die zentrale Erkenntnis der vergangenen zwei Jahre“, erklärt Gaß, der sich für eine bessere finanzielle Absicherung der Kliniken ausspricht.

 

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