Berlin (pag) – Viele Patienten klagen über zu lange Wartezeiten bei Facharztterminen. Das hat eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag des Verbands der Ersatzkassen (vdek) herausgefunden. Abhilfe könnten regionale Gesundheitszentren schaffen.

Vor allem die fachärztliche Versorgung auf dem Land würde von dem Aufbau regionaler Gesundheitszentren profitieren. Schließlich müssen, so die Umfrage, rund 30 Prozent der Befragten in solchen Regionen Fahrzeiten von über 30 Minuten in Kauf nehmen. Kleinere Krankenhäuser könnten zu diesen Einrichtungen umgewidmet werden. „Betreiben sollten sie Ärzte oder die Krankenhäuser“, sagt die hauptamtliche Vorstandsvorsitzende des vdek, Ulrike Elsner. Dort könnten auch einfachere Operationen angeboten werden. Laut Forsa sprechen sich Dreiviertel der Befragten für solche Zentren aus.

Auf der Wunschliste des Verbands steht darüber hinaus das Reizthema Delegation ärztlicher Leistungen auf Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte für beispielsweise Hausbesuche oder Wundversorgung. Potenzial sieht Elsner zudem in Impfangeboten in Apotheken. Derzeit laufen mehrere Modellprojekte zur Influenza-Impfung. Elsner: „Wir könnten damit eine dauerhafte Möglichkeit schaffen, die Impfquoten in Deutschland insgesamt zu steigern.“

Laut des Meinungsforschungsinstituts warten 38 Prozent der Befragten mindestens einen Monat auf einen Facharzttermin, gibt Elsner die Zahlen aus der Umfrage unter rund 1.000 gesetzlich Versicherten wieder. Dabei hätten die Krankenkassen zwischen 2019 und Anfang 2021 800 Millionen Euro Extrahonorar an die Vertragsärzteschaft zur Verkürzung der Wartezeiten locker gemacht. „Die Sprechstunden müssen ein Stück weit erweitert werden“, fordert Elsner.

 

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