Berlin (pag) – Die telemedizinische Beratung bei intensivpflichtigen Corona-Patienten kommt in die Regelversorgung, das beschließt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA).
Was bisher als Corona-Sonderlösung gilt, wird nun ein reguläres telemedizinisches Angebot: Fachärzte in Herz- und Lungenzentren unterstützen andere Krankenhäuser mittels Videoübertragung bei der Behandlung von intensivpflichtigen und langzeitbeatmeten Patienten mit COVID-19. Mit dem Model habe man laut des unparteiischen Vorsitzenden des G-BA Prof. Josef Hecken „gute Erfahrungen“ gemacht. Die Corona-Sonderregelung für Beratungsleistungen innerhalb eines intensivmedizinischen digital-gestützten Versorgungsnetzwerks, den sogenannten IDV-Zentren, wird mit der Beschlussfassung abgelöst und läuft Ende März aus. Diesen Schritt könne man jetzt gehen, „da durch die Krankenhausplanungsbehörden der Bundesländer inzwischen ausreichend Herz- und Lungenzentren ausgewiesen wurden, die die Aufgaben der vier bundesweit verfügbaren IDV-Zentren übernehmen können“, sagt Hecken.
Strittig sind im Gremium zwei Punkte: der Zeitrahmen zur Erbringung der Telekonsultation und die Mindestfallzahl der Zentren. Die telemedizinische Leistung solle die Patienten „so schnell wie möglich“ erreichen, sagt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß. „Dafür reichen nach unserer Auffassung – und das sagen ja auch viele Experten in der Anhörung – 60 Minuten aus.“ Die Intensivstationen seien in der Lage, die Patienten so lange zu versorgen. Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, widerspricht: „Es kann doch wohl nicht sein, dass wir für eine Videoberatung oder -behandlung längere Zeiten vorsehen als für die Vor-Ort-Behandlung.“ Die Konsultation müsse innerhalb von 30 Minuten erfolgen. Wie viele COVID-Patienten muss ein Zentrum intensivmedizinisch betreut haben, bevor es einen Experten zur Konsultation entsenden kann? Hier schwanken die Meinungen der Stimmberechtigten zwischen 50 und 100, man einigt sich dann aber auf 50.
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