Berlin (pag) – Der Corona-Rettungsschirm für die Krankenhäuser ist Ostermontag zugeschnappt. Ein „fatales Signal“, befinden Klinikfunktionäre.

„Die Situation ist schwierig, Kliniken haben hohe Personalausfälle, Leistungen können nicht erbracht werden und damit fallen die Erlöse weg“, beschreibt Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) die Lage. „Und in dieser Situation enden die Ausgleichszahlungen. Das ist fatal und ein falsches Zeichen.“ Wann Kliniken wieder im Normalbetrieb arbeiten könnten und sich die Fallzahlen erholten, sei nicht absehbar. „Wir brauchen endlich eine mittelfristige finanzielle Perspektive und Planungssicherheit für die Krankenhäuser“, fordert Gaß. Er sei schwer zu ertragen, dass die Kliniken nun „im Monatstakt für wirtschaftliche Hilfen anstehen müssen“.

© istockphoto.com, z_wei
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Sorge herrscht auch bei der Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG). „Nach wie vor gibt es viele Corona-Patientinnen und -Patienten im Krankenhaus und eine hohe Anzahl an Personalausfällen“, berichtet BKG-Geschäftsführer Marc Schreiner. Von Entspannung oder Regelbetrieb könne keine Rede sein. „Im Gegenteil, viele Häuser haben aufgrund hoher Personalausfälle ihr Versorgungsangebot eingeschränkt“, so Schreiner. Er sieht Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) in der Pflicht und verlangt entweder ein alternatives Hilfesystem oder die Verlängerung der Unterstützungsmaßnahme. Dazu gehöre die Rücknahme des zweiprozentigen Abzugs beim Ganzjahreserlösausgleich. „Streichen Sie endlich den Abzug“, adressiert der BKG-Geschäftsführer den Minister bereits vor Ablauf des Rettungsschirms.

Ein weiterer Hilferuf kommt aus Rheinland-Pfalz. Die dortige Landespflegekammer geht nun von einer erheblichen Mehrbelastung des Personals aus. Die Einrichtungen würden nun gezwungen sein, „die Fallzahlen deutlich zu erhöhen“, sagt Kammer-Präsident Dr. Markus Mai.

 

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