Berlin/Magdeburg (pag) – Die Demonstranten – und nicht nur die – werden ihn beim Wort nehmen. Darauf kann sich Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) nach seinem Bekenntnis auf der Verdi-Kundgebung im Vorfeld der Gesundheitsministerkonferenz verlassen. Vor protestierenden Pflegekräften kündigt er an: „Wir werden PPR 2.0 einführen. Das verspreche ich an dieser Stelle.“

PPR 2.0 – damit ist eine neue Pflegepersonalregelung gemeint. Unter diesem Titel haben die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Deutsche Pflegerat bereits in der vergangenen Legislatur ein Konzept vorgelegt.

Den Inhalt umreißt die DKG wie folgt: „Patienten werden täglich in je vier Grund- und Spezialpflege-Leistungsstufen eingeteilt. Jeder Stufe ist ein Minutenwert zugeordnet. Hinzu kommen Grund- und Fallwerte als Basis. In der Summe ergibt sich so ein Zeitwert pro Patient, der den Pflegepersonalbedarf abbildet. Der zusammengefasste Wert aller Patienten ergibt den Pflegepersonalbedarf des Hauses.“ Die PPR 2.0 soll zudem aktuelle Entwicklungen in der Pflege berücksichtigen und das Zeitintervall ändern: „Als Nachtschicht gilt jetzt erst die Zeit zwischen 22 und 6 statt wie bisher ab 20 Uhr.“ Die DKG geht von einer durchschnittlichen Steigerung des Pflegezeitbedarfs pro Patient von 8,1 Prozent gegenüber der alten PPR aus.

Noch vor der Sommerpause will Lauterbach Eckpunkte vorlegen. Bei Verdi ist die Freude über die Ankündigung des Ministers groß. „Das ist ein ganz großer Schritt für mehr Personal und Entlastung im Krankenhaus“, sagt Sylvia Bühler, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand. Den Eckpunkten müsse zeitnah ein Gesetz folgen.

Vom Bundestagsabgeordneten Ates Gürpinar (Die Linke) kommt ebenfalls Lob für den Minister – mit dem Seitenhieb, dass die Gesundheitspolitiker „von Lauterbachs Reformplänen wieder nur aus der Presse erfahren und nicht aus dem Gesundheitsausschuss“.

 

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