Berlin (pag) – Inflation und steigende Preise setzen den Krankenhäusern zu. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) fordert darum einen Inflationsausgleich vom Staat.

Die Krankenhäuser stehen derzeit vor einer „Herausforderung, wie wir sie in den letzten Jahrzehnten nicht hatten“, sagt der DKG-Vorstandsvorsitzende Dr. Gerald Gaß. Die Inflation und insbesondere die gestiegenen Energiepreise führten bei den Krankenhäusern zu extrem gestiegenen Kosten. Dieses Jahr würden bereits 60 Prozent der Einrichtungen rote Zahlen schreiben. Die DKG befürchtet, dass sich die Lage 2023 noch zuspitzen wird. Die im Sommer ausgelaufenen Corona-Hilfen erschwerten die Lage zusätzlich. „Hier braut sich der perfekte Sturm zusammen”, so Gaß. Für das Jahr 2023 erwartet er eine Unterdeckung von zehn Milliarden Euro.

Dr. Gerald Gaß © pag, Fiolka
Dr. Gerald Gaß © pag, Fiolka

Von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach und Finanzminister Christian Lindner fordert Gaß „konkrete Maßnahmen“ in Form eines Inflationsausgleichs in Höhe von vier Prozent. Die Umsetzung sei durch einen Rechnungsaufschlag auf die Krankenhausrechnungen „einfach und unbürokratisch“ möglich. Die Kosten dürften aber nicht bei den Krankenkassen landen, sondern müssten vom Bund in Form eines höheren Zuschusses für die Kassen übernommen werden.

Die wirtschaftliche Lage trifft in den Kliniken auf eine bereits angespannte Personalsituation. Zum einen fehlen bekanntlich Fachkräfte, zum anderen würden Ärzte und Pflegekräfte mit Bürokratie überfordert. Bis zu drei Stunden täglich gingen dafür drauf, berichtet Prof. Henriette Neumeyer, die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DKG. Sie fordert ein Ende der „Misstrauenskultur“, zudem brauche es einen Digitalisierungsschub, um das Personal zu entlasten. „Absolut absurd wird die Situation dadurch, dass das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz auch noch den Pflegemangel verschärfen wird. Der Minister muss diese Pläne schnellstmöglich ad acta legen.“ Mit Veranstaltungen in verschiedenen Städten will die DKG in den kommenden Wochen auf die Situation der Krankenhäuser aufmerksam machen.

 

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