Stuttgart (pag) – Die Gesundheitsminister in Bund und Ländern einigen sich auf einen gemeinsamen Fahrplan zur Krankenhausreform. Das ist ein Ergebnis der Gesundheitsministerkonferenz (GMK).

„Bis zum Sommer erarbeiten wir Eckpunkte für einen Gesetzesentwurf“, sagt Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) nach der Sitzung der GMK. Sein Bundesland hat gerade den Konferenzvorsitz inne. „Bund und Länder arbeiten dabei zusammen an den Eckpunkten – das ist ein wirkliches Novum und ein großer Erfolg für uns Länder.“ Einmal im Monat sollen sich die Minister treffen, um das Thema der DRG- und Strukturreform zu beraten. Gegenstand der Verhandlungen dürfte auch die Primärversorgung an der Sektorenschnittstelle zwischen ambulant und stationär sein. Die Krankenhaus-Regierungskommission schlägt die Eingruppierung in sogenannte Level Ii-Häuser als unterste Versorgungsstufe vor. Eine Einrichtung dieser Art könnte auch „als regionales Gesundheitszentrum mit ambulanten Behandlungsmöglichkeiten, jedoch zwingend mit Akutpflegebetten ohne Fachabteilungszuordnung“ geführt werden, heißt es in der Empfehlung. Unlängst warnte die Deutsche Krankenhausgesellschaft, dass es sich dann nicht mehr um Krankenhäuser handele.

„Die romantische Vorstellung, ein kleines, schnuckeliges Krankenhaus sichert quantitativ und qualitativ flächendeckend eine Grundversorgung, ist eine romantische Mär“, sagt Lucha im Vorfeld der GMK-Sitzung dagegen der dpa. Außerdem sei nicht die Entfernung ausschlaggebend, sondern die Qualität. Sein bayerischer Amtskollege Klaus Holetschek (CSU) befürchtet dagegen das Aus ländlicher Krankenhäuser. „Bayern wird nicht zulassen, dass die wohnortnahe Versorgung durch Berliner Pläne untergraben wird“, kündigt er an.

 

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