Berlin (pag) – Krankenhäuser erfüllen in vielen, aber nicht in allen Fällen die geforderte Qualität, um bestimmte Leistungen anbieten und mit den Krankenkassen abrechnen zu können. Dieses Fazit zieht der Medizinische Dienst (MD) Bund aus seiner aktuellen Auswertung der 8.900 OPS-Strukturprüfungen, welche die Medizinischen Dienste 2022 durchgeführt haben.

In 92,5 Prozent der geprüften Fälle sind die strukturellen Voraussetzungen erfüllt. Dieses Ergebnis entspricht dem Niveau des Vorjahres. Bei 7,5 Prozent der Prüfungen sind allerdings die technischen, organisatorischen oder personellen Voraussetzungen nicht erfüllt. Das liegt laut MD Bund häufig daran, dass das geforderte Personal nicht oder nicht mit der notwendigen Qualifikation vorhanden ist.
Bei jeder dritten Prüfung (36 Prozent) geht es um intensivmedizinische oder palliativmedizinische Leistungen oder um die Behandlung von Menschen mit Schlaganfall in einer Stroke Unit. Die Voraussetzungen für die Versorgung von Schlaganfallpatienten sind in 9,2 Prozent der geprüften Fälle nicht ausreichend erfüllt. Dies betrifft etwa nicht ausreichend vorhandenes Fachpersonal in der Radiologie, Neurologie oder Physiotherapie. Auch bei der aufwendigen intensivmedizinischen Komplexbehandlung sei nicht immer sichergestellt, dass die geforderten Fachärztinnen und Fachärzte zeitgerecht zur Verfügung stehen, heißt es.
 
OPS-Strukturprüfungen führen die Medizinischen Dienste seit 2021 im gesetzlichen Auftrag durch. Die Anforderungen legt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte jährlich in Operationen- und Prozedurenschlüsseln (OPS) fest. Der für 2022 geltende OPS-Katalog gibt Strukturmerkmale für insgesamt 54 Krankenhausleistungen vor. Nur wenn ein Krankenhaus diese Anforderungen erfüllt, kann es die Leistung mit den Krankenkassen abrechnen. Im Vergleich zur ersten Prüfrunde im Jahr 2021 haben die Krankenhäuser 2022 rund 6.000 Prüfanträge weniger gestellt. Zukünftig komme es darauf an, die „Digitalisierung noch stärker für einen effizienten Prüfablauf zu nutzen“, sagt Dr. Kerstin Haid, Leitende Ärztin des MD Bund.

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