Berlin (pag) - Die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung hat eine Reihe von Reformvorschlägen für die Kinder- und Jugendmedizin vorgelegt. Einer davon lautet: Für die somatische Kinder- und Jugendmedizin sollen Institutsambulanzen eingerichtet werden können, die an der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung mitwirken.

Kinder, die wegen Art, Schwere, Seltenheit oder Dauer ihrer Erkrankung oder wegen zu großer Entfernung zu niedergelassenen Kinderärzten auf die Behandlung im Krankenhaus angewiesen sind, sollen nach Überweisung in den Ambulanzen ambulant behandelt werden können.
Das künftige Vorhaltebudget für die Leistungsgruppen von Pädiatrie und Kinderchirurgie sei um einen Aufschlag von bis zu 20 Prozent der bisherigen aDRG-Erlösvolumina der Fachabteilungen operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin dauerhaft zu erhöhen. Zur Finanzierung empfiehlt die Kommission die Einrichtung eines Sonderfonds. Die primäre Fehlbelegungsprüfung für tagesklinische Behandlungen sowie die sekundäre Fehlbelegungsprüfung bei Überschreiten der oberen beziehungsweise Unterschreiten der unteren Grenzverweildauer seien auszusetzen. Für die operative und konservative Kinder- und Jugendmedizin sollten verbindliche Qualitätsvorgaben erarbeitet werden.

Neue Wege will Kommission auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie beschreiten: Eine psychiatrische, psychosomatische sowie kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung sollte an allen Krankenhäusern der Level In bis III(U) verfügbar sein. Aufgrund großer regionaler Unterschiede sei die Kinder- und Jugendpsychiatrie vor allem in unterversorgten Regionen auszubauen. Ein weiterer Vorschlag lautet, dass die Kinder- und Jugend- sowie die erwachsenenpsychiatrische Versorgung enger kooperieren sollen. Somatische und psychiatrische Versorgungsangebote seien stärker zu verzahnen. Die Vorgaben für eine ausreichende Personalausstattung zur Behandlung psychischer Erkrankungen sollen an das Niveau für den Nachweis der Pflegepersonaluntergrenzen in der somatischen Medizin angepasst werden.

Die Empfehlungen finden Sie online unter:
www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenhaus/regierungskommission-krankenhausversorgung.html

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