Berlin (pag) – Ein staatliches Portal soll ab 2021 verlässliche Gesundheitsinformationen im Internet bereitstellen. FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann kritisiert, dass die Bundesregierung die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Gesundheitskompetenz vor sich herschiebt.

 

Das nationale Portal für Gesundheitsinformationen soll die Gesundheitskompetenz der Bürger verbessern, erklärt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Die Gesundheitskompetenz zu stärken ist dem Ministerium sowohl eine gesamtgesellschaftliche als auch eine politische Aufgabe. Eine gestärkte Kompetenz befähige dazu, „fundierte Entscheidungen in Bezug auf die Gesundheit und einen aktiven, gesundheitsförderlichen Lebensstil zu treffen“. Relevante Informationen sollten von falschen Informationen unterschieden werden können. Im Koalitionsvertrag von SPD und Union ist der Aufbau des nationalen Gesundheitsportals vereinbart.

FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann wirft der Bundesregierung vor, zu wenig für die Gesundheitskompetenz der Menschen zu tun: „Deutlich mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland hat Probleme, Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen und anzuwenden. Das sollte bei der Bundesregierung Alarmsignale auslösen“, sagt er. Bei Gesundheitskompetenz gehe es um den Umgang mit der eigenen Gesundheit, um Teilhabe und Gestaltungs- sowie Entscheidungsfreiheit in Gesundheitsfragen. „Zudem kostet mangelndes Gesundheitswissen jährlich Milliarden Euro.“ Trotzdem schiebe die Bundesregierung die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Gesundheitskompetenz vor sich her. Seit dessen Veröffentlichung habe sie keine nennenswerte Maßnahme umgesetzt, moniert er. Die Regierung müsse ihren Verpflichtungen nachkommen und Gesundheitskompetenz auf breiter Basis stärken, damit die Menschen zur Eigenverantwortung für ihre Gesundheit befähigt werden. Ullmann: „Ein erster Schritt ist, das Schulfach Gesundheit bundesweit und in allen Schulen einzuführen.“

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