Berlin (pag) – Gesundheitsexperten unterstützen eine von der Grünen-Fraktion geforderte regional vernetzte sowie sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung. Dadurch seien mehr Effizienz und Qualität möglich, heißt es bei einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages. Die Corona-Pandemie habe die Notwendigkeit für Reformen besonders deutlich gemacht.

Die Grünen-Fraktion fordert eine auf Gesundheitsregionen ausgerichtete Reform und ein neues, breiteres Verständnis für Gesundheit. Die Abgeordneten sprechen sich dafür aus, dass bis 2025 zehn Prozent der Bevölkerung in Gesundheitsregionen versorgt werden. Eine gesetzliche Regelung für Gesundheitsregionen sollte eine integrierte Versorgung mit regionalen Ärztenetzen oder anderen regionalen Akteuren ermöglichen.

Die Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hält den Vorschlag einer enger verzahnten, nah am Versorgungsbedarf einer Region von rund 150.000 Menschen ausgerichteten Verbundstruktur für ein aussichtsreiches Modell. Allerdings sollten Regionalverträge kassenübergreifend sein. Der KBV zufolge sind die Gesundheitsberufe durch die komplexe moderne Medizin unübersichtlich geworden. Daher sollte vor allem die hausärztliche Versorgung gestärkt werden.

Die Deutschen Krankenhausgesellschaft unterstützt die Ziele des Antrags ebenso wie der Caritasverband. Letzterer findet: Das deutsche Gesundheitssystem müsse weg vom krankheits- und defizitbezogenen, auf Kuration ausgerichteten Fokus und hin zu einem Public-Health-orientierten Ansatz, der Gesundheitsförderung, Prävention und Kompetenzstärkung in den Vordergrund stellt.

Auch der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sieht Reformbedarf. So behinderten das Auseinanderdriften von Gestaltungs- und Finanzierungsverantwortung, eine zergliederte Kompetenzverteilung sowie häufig institutionelle Interessen eine bessere Versorgung. Dies werde besonders deutlich in der Krankenhausplanung und Krankenhausfinanzierung.

 

Link zum Antrag: https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/218/1921881.pdf

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