Ludwigshafen (pag) – Krankenhäuser ohne Verbund- oder Konzernstruktur werden es künftig schwer haben – sowohl mit Blick auf die medizinische Qualität als auch aus wirtschaftlicher Sicht. Das ist das Kernergebnis einer Studie der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen.

Insbesondere die wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Krise sowie die Herausforderungen, die sich aus der künftigen digitalen Medizin und Prozessorganisation ergeben, werden es für das Gros der Kliniken kaum möglich machen, als Einzelkrankenhaus weiterzubestehen. Aus diesem Grund sollten neue innovative Lösungen der Verbund- und Konzernbildung überlegt werden, die es auch im öffentlichen Bereich erlauben, überregionale Verbünde zu bilden.

Unter dem Titel „Ein kommunaler Krankenhauskonzern – eine wissenschaftliche Bewertung aus Sicht von Daseinsvorsorge, medizinischer Qualität und Wirtschaftlichkeit“ beschreiben die Studienautoren Dr. Stephan Balling und Prof. Björn Maier, dass insbesondere kleinere kommunale Krankenhäuser im ländlichen Raum vor der Frage stehen, Partnerschaften einzugehen. „Kommunen sollten für ihre Krankenhäuser regionale oder überregionale Verbundlösungen finden“, sagt Balling. Eine Analyse verschiedener Quellen zeige, dass Einzelkrankenhäuser, die als Grund- und Regelversorger agieren, besonders große wirtschaftliche Probleme sowie höchstwahrscheinlich auch medizinisch-technische Qualitätsmängel hätten. Zudem habe eine Expertenbefragung veranschaulicht, welche Vorteile Konzernstrukturen bringen.

„Shared Services wie IT, Einkauf oder Personalmanagement kombiniert mit einheitlichen Standards und hoher Verbindlichkeit sind die wichtigsten Faktoren, weshalb Verbundlösungen auch im Krankenhauswesen sinnvoll sind“, sagt Prof. Maier. Als zentrales Argument für intensive Kooperationen und Verbundlösungen zeige die Studie auch die Möglichkeiten zum Wissenstransfer sowie die Entwicklung und Einhaltung von Qualitätsstandards. Dazu komme ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor: Cashpools, mit denen sich kurzfristige Liquiditätsengpässe vermeiden und Investitionen gezielter steuern ließen.

Link zur Studie: https://vwl.hwg-lu.de/fileadmin/user_upload/forschung-transfer/oeffentliche-unternehmen/2021_SBIBM_Konzeptstudie_EinkommunalerKrankenhauskonzern_210428.pdf

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