Berlin (pag) – Die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie haben im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Rückgang bei den herzchirurgischen Eingriffen geführt. Das geht aus der Leistungsstatistik der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßmedizin (DGTHG) hervor.

Laut DGTHG wurden 2020 durchschnittlich 110,9 herzchirurgische Operationen je 100.000 Einwohner durchgeführt. Die Gesamtzahl der Eingriffe sank somit im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent, von mehr als 100.400 auf nur noch gut 92.800. Besonders deutlich fällt der Rückgang etwa im Bereich der isolierten koronaren Bypass-Operationen aus. Hier sank die Zahl der Eingriffe innerhalb eines Jahres sogar um 14 Prozent. Die DGTHG führt die Entwicklung auf die „diffizilen Herausforderungen und komplexen Geschehnisse der Corona-Pandemie“ zurück. Trotz der widrigen Umstände im vergangenen Jahr sei jedoch davon auszugehen, „dass die Patientenversorgung für dringliche und Notfalleingriffe zu jeder Zeit flächendeckend beziehungsweise bundesweit durch die 78 etablieren Fachabteilungen für Herzchirurgie mit ihren insgesamt ca. 1000 tätigen Herzchirurginnen und Herzchirurgen sichergestellt war“.

Auch die Qualität der Eingriffe hat laut DGTHG nicht unter den Corona-bedingten Restriktionen gelitten: Obwohl das Durchschnittsalter der herzchirurgischen Patienten seit Jahren stetig ansteige, liege die Krankenhaus-Überlebensrate in den einzelnen Eingriffskategorien unverändert bei durchschnittlich 97 Prozent.

Trotz Pandemie um gut zwei Prozent gestiegen ist laut der Fachgesellschaft unterdessen die Zahl der Herztransplantationen. Wurden 2019 noch 333 Spenderherzen eingesetzt, waren es 2020 immerhin schon 340. Der DGTHG zufolge benötige es dennoch weiterhin „viel Aufklärungsarbeit, um die Öffentlichkeit für das Thema Organspende weiter zu sensibilisieren“.

 

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