Berlin (pag) – In einer neuen Umfrage ermittelt der Digitalverband Bitkom, wie es um digitale Gesundheitsangebote in Deutschland steht. Allen voran die zu Jahresbeginn eingeführte elektronische Patientenakte (ePA) erfreut sich demnach großer Beliebtheit. Der Verband fordert von den Ärzten noch mehr Aufklärung.

Zwar nutzten laut Bitkom im Mai gerade mal 0,2 Prozent der 1157 Befragten die ePA, das Interesse an ihr ist jedoch groß: Zwei Drittel (66 Prozent) geben an, die Akte nutzen zu wollen, nur 21 Prozent lehnen dies ab. Aus Sicht von Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder ist die ePA „das Kernstück der Digitalisierung des Gesundheitswesens“. Er fordert Ärztinnen und Ärzte deshalb auf, Patienten aktiv auf die Vorteile hinzuweisen. Eine große Mehrheit der Befragten (74 Prozent) verbindet mit der ePA die Hoffnung, dass Ärzte Diagnosen und Dokumente besser einsehen können. 71 Prozent finden es gut, dass sie alle Informationen auf einen Blick erhalten. Befragte, die die Akte ablehnen, begründen dies vor allem mit Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit. Eine klare Mehrheit von 59 Prozent spricht sich unterdessen auch für die Nutzung das E-Rezeptes aus, das zurzeit noch erprobt, ab dem kommenden Jahr aber verpflichtend wird. Argumente für das E-Rezept sind aus Sicht der Befragten unter anderem die Hoffnung auf automatisches Erkennen von Wechselwirkungen (51 Prozent) und der Wunsch nach einer automatischen Erinnerung an die Medikamenteneinnahme (25 Prozent). Doch: „Die aktuell verfügbare E-Rezept-App der Gematik bietet die von den Menschen gewünschten Funktionen nicht“, kritisiert Rohleder. Er fordert Schnittstellen für Drittanbieter, damit diese Anwendungen mit Zusatzfunktionen auf den Markt bringen können.

Eine gewisse Stagnation ist der Umfrage zufolge bei der Nutzung der Videosprechstunde zu beobachten. Nachdem die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr zu einem deutlichen Anstieg führte, wuchs die Zahl der Menschen, die schon mal eine Videosprechstunde in Anspruch genommen haben, in 2021 nur minimal – von 13 auf 14 Prozent. Vor allem Menschen über 65 Jahre nutzen diese Möglichkeit kaum (3 Prozent).

 

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