Hannover (pag) – Die Zahl stationärer Operationen ist im ersten Corona-Jahr um zwölf Prozent zurückgegangen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von Versicherungsdaten der KKH Kaufmännische Krankenkasse.

Gestoppt wurden demnach vor allem verschiebbare Eingriffe. Den stärksten Rückgang gab es 2020 bei Zahn- und Mandel-OPs, knapp 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eingriffe an Nase und Ohren nahmen um 27 beziehungsweise 25 Prozent ab. Einen weitaus geringeren Rückgang verzeichnet die Kasse unter anderem bei Brustoperationen, die häufig wegen einer Krebserkrankung notwendig sind. Sie sanken lediglich um sechs Prozent. Auch Herz- sowie Lungen-Operationen waren nur zu sechs beziehungsweise acht Prozent rückläufig. Stationäre Eingriffe am Bewegungsapparat sowie am Verdauungstrakt – der häufigste Grund für den Griff zum Skalpell – standen im ersten Corona-Jahr zu jeweils elf Prozent weniger auf den OP-Plänen.

Operationen haben vor allem während der ersten und zweiten Infektionswelle mit hohen Infektionszahlen stark abgenommen. Im März gab es 26 Prozent weniger Eingriffe und im April 39 Prozent weniger. Der Rückgang im Januar und Februar dieses Jahres betrug 34 beziehungsweise 23 Prozent. Die Gründe seien das Freihalten von Betten für COVID-19-Patienten, die Reduzierung von plan- und verschiebbaren OPs, außerdem hätten Patienten bei Beschwerden seltener den Arzt aufgesucht, heißt es.

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