Bonn (pag) – Nicht alle Krebspatienten haben den gleichen Zugang zu einer optimalen onkologischen Versorgung, mahnt die Deutsche Krebshilfe anlässlich des Weltkrebstags.

Daten aus Krebsregistern zeigen, dass es regionale Unterschiede beim Überleben gebe. Für solide Tumore ließen sich bessere Überlebensraten im Einzugsgebiet der großen deutschen Metropolen beobachten. Entscheidend für eine gute Versorgung sei ausreichendes und qualifiziertes Pflegepersonal. „Die schwierige Situation in der medizinischen und speziell auch onkologischen Pflege bereitet uns aktuell große Sorge“, sagt Prof. Thomas Seufferlein,

Vorsitzender des Beirats der Deutschen Krebshilfe. Die Arbeitsbedingungen müssten dringend verbessert werden und der Pflegeberuf die ihm gebührende Anerkennung erfahren.

Einer von drei Patienten benötige laut Krebshilfe psychoonkologische Unterstützung. Seit dem Jahr 2021 würden 80 Prozent der in der ambulanten psychosozialen Krebsberatung entstehenden Kosten von den Krankenversicherungen übernommen. „Ungeklärt ist zurzeit aber, ob die jetzt gefundene Finanzierungskonstruktion dazu beitragen wird, auf mittlere Sicht ein flächendeckendes Angebot an Krebsberatungsstellen in Deutschland zu schaffen“, sagt Prof. Anja Mehnert-Theuerkauf, Mitglied des Fachausschuss Versorgung der Deutschen Krebshilfe. Gegenwärtig sei die Versorgungssituation besonders in ländlichen Regionen oder für bestimme Zielgruppen wie Patienten mit Migrationshintergrund noch „sehr lückenhaft“.

Ebenfalls noch nicht flächendeckend verfügbar sind Versorgungsangebote für Menschen, deren Krebserkrankung nicht mehr heilbar ist – insbesondere in ländlichen Regionen und Pflegeeinrichtungen. Die Möglichkeiten der Linderung sowie die multiprofessionelle Begleitung und Behandlung im Rahmen der Palliativmedizin „sind vielen Betroffenen und ihren An- und Zugehörigen leider immer noch nicht bekannt oder aufgrund fehlender Ressourcen und Strukturen nach wie vor verschlossen“, sagt Prof. Friedemann Nauck, Direktor der Klinik für Palliativmedizin der Georg-August-Universität Göttingen.

 

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