Berlin (pag) – Die vorläufigen GKV-Finanzergebnisse für das vergangene Jahr liegen vor: Die gesetzlichen Krankenkassen haben 2021 ein Defizit von rund 5,8 Milliarden Euro ausgewiesen, ihre Finanzreserven lagen zum Stichtag 31. Dezember bei rund 11 Milliarden. Das entspricht etwa einer halben durchschnittlichen Monatsausgabe.

Der Gesundheitsfonds verbuchte einen Überschuss von rund 1,4 Milliarden Euro. Seine Liquiditätsreserve betrug rund 7,9 Milliarden. „Die gesetzliche Krankenversicherung steht vor großen finanziellen Herausforderungen“, sagt Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach. Das Ziel sei, die Beiträge „möglichst stabil zu halten“. Die Finanzergebnisse der Kassen sind durch Vermögensabführung an den Gesundheitsfonds zur Stabilisierung der Beitragssätze geprägt. Alle Kassenarten verzeichneten dadurch Defizite.

Die Einnahmen der Kassen sind um 7,1 Prozent auf 278,6 Milliarden Euro gestiegen. Dem stehen Gesamtausgaben von 284,3 Milliarden gegenüber. Insgesamt stiegen die GKV-Ausgaben gegenüber 2020 um rund 14 Milliarden. Davon entfällt fast die Hälfte auf Ausgabensteigerungen im Krankenhaus und bei Arzneimitteln. Bei den Krankenhausausgaben verbuchten die Kassen 2021 einen Anstieg von rund 3,6 Milliarden Euro (4,4 Prozent). Eine wesentliche Rolle spielen laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) die aus den DRGs ausgegliederten Pflegepersonalkosten. Hierfür verbuchten die Kassen 2021 rund 9 Prozent mehr als im Vorjahr.

Bei der ärztlichen Behandlung gab es mit 1,8 Prozent deutlich unterproportionale Zuwächse nach sehr hohen Zuwächsen im Vorjahr. Hier wirke sich das mit dem Tierarzneimittelgesetz geregelte Korrekturverfahren aus, das ungewollte Doppelfinanzierungen für besondere ärztliche Leistungen nach dem Terminservice- und Versorgungsgesetz korrigiert, heißt es aus dem Ministerium. Die Ausgaben für Arzneimittel stiegen überdurchschnittlich um 7,8 Prozent (3,4 Milliarden). Die unterjährig festgestellten Ausgabenzuwächse haben sich im Jahresverlauf stetig erhöht. „Der Ausgabenanstieg ist dabei nur zu einem geringeren Anteil auf die Rücknahme der Mehrwertsteuerabsenkung zu Beginn des Jahres zurückzuführen“, teilt das BMG mit.

Weitere Details finden Sie unter:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/4_Pressemitteilungen/2022/2022-03-09_PM_Anlagen_GKV-Finanzergebnisse_bf.pdf

 

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