Berlin (pag) – Einen Maßnahmenkatalog zur Sicherung der medizinischen Versorgung in Kriegs-, Krisen- und Katastrophenfällen stellt die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) anlässlich ihrer 4. Notfallkonferenz vor.

Hauptaspekte des Fünf-Punkte-Plan 2.0 sind eine strukturierte Bevorratung in Krankenhäusern und die systematische Einbindung politischer Entscheidungsträger in bestehende Netzwerkstrukturen. „Die Menschen erwarten, dass auch in einer Extremsituation jeder in Not geratene Mensch die erforderliche schnelle medizinische Hilfe erhält“, sagt DGU-Präsident Prof. Benedikt Friemert. Der Ukraine-Krieg zeige die zunehmende Bedeutung einer funktionierenden zivil-militärischen Zusammenarbeit bei der medizinischen Versorgung von Kriegsverletzten. Seit Beginn des Kriegs hätten die Unfallchirurgen ihr Trauma-Netzwerk an die zu erwartende größere Zahl solcher Patienten angepasst. Doch auch Terroranschläge, schwere Unfälle, Naturkatastrophen und andere Großschadensereignisse könnten schnell zu einer Situation führen, in der die Versorgung verletzter Personen nicht mehr angemessen gewährleistet werden könne.

Eine wichtige Aufgabe für die Zukunft besteht aus Sicht der DGU in der Klärung, wie kostenintensive Bevorratung und Notfallübungen finanziert werden. „Die notwendigen Strukturanpassungen mit einem Ad-hoc-Hochfahren der Versorgungsstrukturen in Form von Sachmitteln, Personal und Ausstattung können keinesfalls von den Kliniken aus dem laufenden Budget finanziert werden“, sagt Prof. Dietmar Pennig, Generalsekretär der Gesellschaft. Er fordert von Politik und Kostenträgern die Bereitstellung von Mitteln entsprechender Größenordnung.

 

Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels wird bereitgestellt von der Presseagentur Gesundheit (pag) und spiegelt nicht zwingend die Meinung des BDA wider. © Presseagentur Gesundheit GmbH