Berlin (pag) - Coronabedingte Liquiditätsengpässe und stark gestiegene Preise machen den Kliniken hierzulande zu schaffen. Sie fordern sofortige Unterstützung durch die Bundesregierung.

Die finanzielle Lage der Krankenhäuser spitzt sich weiter zu, beklagt die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Maßgebliche Gründe seien die Einschränkungen des Regelbetriebs infolge der Corona-Pandemie und ständig steigenden Personalanforderungen trotz des allgemeinen Fachkräftemangels. Hinzu kämen aktuell massive Preissteigerungen bei Energie, Medizinprodukten, Medikamenten, IT-Produkten und Dienstleistungen sowie Lebensmitteln. „Ohne ein sofortiges Handeln der Bundesregierung laufen wir Gefahr, dass die Krankenhäuser diesem Kostendruck nur durch Personalabbau, Outsourcing sowie Reduktion von Versorgungsangeboten bis hin zu Standortschließungen begegnen können“, sagt Dr. Gerald Gaß, DKG-Vorstandsvorsitzender.

Nachdem die Corona-Ausgleichszahlungen gestrichen wurden, fehle den Krankenhäusern die dringend benötigte Liquidität, um die aktuelle Krise überstehen zu können, heißt es in einer Mitteilung der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW). Der Rettungsschirm sieht neben den Ausgleichszahlungen einen Ganzjahreserlösausgleich vor, bei dem die Krankenhäuser einen Eigenanteil von zwei Prozent selbst einsparen müssen. KGNW-Geschäftsführer Matthias Blum betont, diese 2021 beschlossene Systematik sei angesichts der schwerwiegenden Einbußen der Krankenhäuser längst nicht mehr tragbar und müsse abgeschafft werden.

Die Berliner Krankenhausgesellschaft fordert „schnelle Hilfe in Form eines Inflationszuschlags“ von der Bundesregierung. Aktuell würden von sämtlichen Zulieferern Zuschläge zwischen fünf und 20 Prozent erhoben. „Unternehmen können Kostensteigerungen an den Endverbraucher weitergeben − Krankenhäuser können dies nicht“, heißt es in einer Mitteilung. Für die Kliniken gilt die Deckelung der Steigerungsrate, die sich durch das Zusammenspiel von Grundlohnrate und Orientierungswert ergibt. Für das Jahr 2022 ergibt sich daraus ein maximaler Preisanstieg um 2,32 Prozent.

 

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