Berlin (pag) – Gleich mehrere Projekte zu Sepsis fördert der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). Zwei davon sind bereits abgeschlossen und liefern wichtige Erkenntnisse.

Das Projekt OPTIMISE zeigt, dass mit genauer kodierten Routinedaten die Qualitätssicherung der Sepsis-Versorgung verbessert werden kann. Anhand von 10.000 Fällen wurde untersucht, wie gut die Sepsis und deren Risikofaktoren in den Abrechnungsdaten von Krankenhäusern abgebildet sind und welche Gründe es für eine unzureichende Kodierung geben könnte. Die Ergebnisse zeigen, dass Abrechnungsdaten nicht die tatsächlichen höheren Fallzahlen abbilden. Ein Grund ist unter anderem die seit 2020 geltende neue Sepsisdefinition. Zudem wurden Unterschiede in der Häufigkeit oder Sterblichkeit durch die Sepsis zwischen den teilnehmenden Krankenhäusern festgestellt.

Die im Projekt SEPFROK gewonnenen Erkenntnisse leisten einen Beitrag, um das Post-Sepsis-Syndrom und Versorgungsbedarfe aus Sicht der Patientinnen und Patienten besser zu verstehen. Nach einer Sepsis treten häufig chronische psychische, kognitive und physische Folgen auf. Anhand deutschlandweiter AOK-Daten der Jahre 2009 bis 2017 wurden Einsichten zur Verbreitung und zu Risikofaktoren für Folgeerkrankungen gewonnen sowie zu bestehenden Versorgungsangeboten und deren Kosten. Die Telefoninterviews zeigen, dass Patienten sich nicht gut informiert fühlen und sich einen verstärkten Zugang zu Rehabilitation und eine strukturelle Unterstützung nach einer Sepsis wünschen.

Der Innovationsausschuss leitet die Ergebnisse beider Projekte an verschiedene Institutionen und Fachgesellschaften weiter.

Den Beschluss und Ergebnisbericht zu OPTIMISE finden Sie online unter:
innovationsfonds.g-ba.de/beschluesse/optimise-validierung-und-optimierung-der-nutzbarkeit-von-routinedaten-zur-qualitaetsverbesserung-des-sepsis-managements-im-krankenhaus.95

Den Beschluss und Ergebnisbericht zu SEPFROK finden Sie online unter:
innovationsfonds.g-ba.de/beschluesse/sepfrok-sepsis-folgeerkrankungen-risikofaktoren-versorgung-und-kosten.97

 

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