Hamburg (pag) – Die wirtschaftliche Stimmung in der ambulanten Versorgung ist im dritten Quartal 2022 drastisch eingebrochen. Das zeigt der Medizinklimaindex der Stiftung Gesundheit, eine repräsentative deutschlandweite Befragung.

 

Prof. Obermann © Fotografie Barbara Hötzel
Prof. Obermann © Fotografie Barbara Hötzel

Für den Absturz des Medizinklimas in allen ambulanten Heilberufen macht Prof. Konrad Obermann von der Stiftung eine Trias aus weiter anhaltenden und nicht kohärenten Corona-Regularien, der Energiekrise mit massiven Preissteigerungen sowie dem geplanten Wegfall der Neupatientenregelung verantwortlich. „Das zeigt eindeutig und erschreckend: Die ambulante Versorgung – das Rückgrat einer patientennahen, kostengünstigen und erfolgreichen Versorgung – ist in akuter Gefahr“, warnt der Forschungsleiter.

 Am stärksten sinkt das Medizinklima der Ärztinnen und Ärzte, das um 22,9 Punkte auf einen Wert von -33,1 zurückgeht. Damit erreicht die wirtschaftliche Zuversicht einen neuen Tiefstand: „Sie unterschreitet sogar das bisherige Minimum vom Mai 2020, das durch die erste Welle der Covid-Pandemie verursacht wurde“, berichtet Obermann.

Drastisch ist auch die Lage der Apotheker: Bei ihnen sinkt das Medizinklima um 22,1 Punkte auf einen Wert von -54,4 und weist damit den niedrigsten Wert aller befragten Gruppen in der ambulanten Versorgung auf. Im Vergleich dazu müssen die anderen nichtärztlichen Heilberufler nur einen moderaten Rückgang des Medizinklimas um 11,1 Punkte in Kauf nehmen. Damit ergibt sich bei ihnen ein Medizinklima von -16,0.

Hier geht es zur Befragung:

https://www.stiftung-gesundheit.de/pdf/studien/medizinklimaindex_q3_2022_barrierefrei.pdf

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