Berlin (pag) – Deutschlands Kliniken brauchen Fördermittel für Klimaschutz. Das wünscht sich zumindest die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). „Wir fordern die Bundesregierung auf, aus dem Sondervermögen zur Klimaneutralität in Deutschland ein Green-Hospital-Investitionsprogramm aufzulegen“, sagt Vorstandschef Dr. Gerald Gaß auf der DKG-Veranstaltung „Klimaschutz im Krankenhaus“. Dem Verband schwebt ein zweistelliger Milliardenbetrag vor.

Dr. Gerald Gaß - Vorstandsvorsitzender der DKG © pag, Fiolka
Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der
DKG © pag, Fiolka

In der Vergangenheit sind die Länder ihren Investitionsverpflichtungen nicht ausreichend nachgekommen. Deswegen hätten die Kliniken den Klimaschutz bisher nicht adäquat verfolgen können, meint Gaß. Der zugeschaltete bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) verteidigt die Länder. Ihre Investitionen dürften nur der „akutstationären Versorgung dienen“ und seien an Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit auszurichten. Er sieht Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach (SPD) in der Pflicht. Bei einer Krankenhausreform „sollte er den Aspekt Klimawandel unbedingt mitdenken“.

Eine Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) zeigt, dass der Klimaschutz ganz oben auf der Agenda vieler Krankenhäuser stehe. 71 Prozent der befragten Kliniken sähen dafür die Notwendigkeit. 38 Prozent hätten bereits Leitlinien und Zielvorgaben zur Energieeinsparung und Nachhaltigkeit etabliert, 30 Prozent beschäftigten Klimamanager.

Mit gutem Beispiel voran geht das Universitätsklinikum Jena (UKJ). Dort leitet Dr. Marc Hoffmann die Stabsstelle Umweltschutz. Am UKJ existierten Projekt- und Arbeitsgruppen zu Themen wie Energie und Nachhaltigkeit. Für Geschäftspartner und Lieferanten gälten Beschaffungsgrundsätze, legt er dar. Das Klinikum habe es durch Energiemanagement geschafft, die CO2-Emissionen von rund 18.600 Tonnen in 2016 auf 12.100 in 2020 zu reduzieren.

Doch ist Klimaschutz ein Auftrag für Gesundheitsberufe? Bei Prävention und Gesundheitsförderung sei in Patientengesprächen das Thema relevant – Beispiel Ernährung und Bewegung, meint Prof. Sebastian Schellong von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Doch die primäre Aufgabe von Medizinern und Pflegekräften sei die „Dienstleistung am Patienten“.

 

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