Bielefeld (pag) – Acht medizinische Fakultäten haben sich zusammengeschlossen. Ihr Ziel: die geschlechtersensible Medizin voranzutreiben.

Zu dem neugegründeten Netzwerk geschlechtersensible Medizin NRW gehören die medizinischen Fakultäten der Universitäten Aachen, Bielefeld, Bochum, Duisburg-Essen, Düsseldorf, Köln, Münster und Witten-Herdecke. „Nur durch Austausch, Zusammenarbeit und Beteiligung vieler wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Gruppen werden wir die flächendeckende Berücksichtigung der geschlechtersensiblen Medizin in Deutschland erreichen“, sagt Sabine Oertelt-Prigione, Professorin für geschlechtersensible Medizin an der Universität Bielefeld. Wie sehr geschlechtersensible Aspekte in Forschung und Lehre berücksichtigt werden, weiche an den unterschiedlichen Standorten stark voneinander ab. Vielerorts hänge es von engagierten Einzelpersonen ab, dass Fakultäten das Thema berücksichtigen und in Lehre und Forschung einplanen.

Das Netzwerk soll künftig geschlechtersensible Lehrmaterialen erstellen, Forschungsprojekte anbahnen sowie Tagungen und Vorträge organisieren. „Wir bündeln unsere Kräfte und kommen so zu umfangreicheren Ergebnissen“, sagt Oertelt-Prigione. „Und indem wir uns zusammentun, bekommt geschlechtersensible Medizin in NRW eine sichtbare Lobby.“ Prof. Claudia Hornberg, Dekanin der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld, erwartet, dass das neue Netzwerk an den beteiligten Universitäten Innovationen in der Krankenversorgung, Forschung und Lehre bringt. Geschlechtersensible Medizin sei ein essenzieller Baustein dafür, individuelle Krankheitsbilder von Patientinnen und Patienten besser zu verstehen. Der Ansatz biete vielversprechende Chancen, Erkrankungen und gesundheitsförderliches Verhalten individueller in den Blick zu nehmen, ist Hornberg überzeugt.

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