Berlin (pag) – Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach kritisiert die „panikschürenden Hinweise“ von Bundesländern und Krankenhäusern, seine Krankenhausreform führe zu zahlreichen Klinikschließungen. „Das Gegenteil ist der Fall“, betont er vor Journalisten.

„Ohne eine solche Reform würden in den nächsten zwei bis drei Jahren im großen Stil deutschlandweit Kliniken schließen müssen“, so Lauterbach. Krankenhäuser sollten nicht immer mehr Fälle behandeln, sondern stattdessen einen Teil des Geldes dafür bekommen, dass sie eine gute Versorgung vorhalten. Kleine Kliniken könnten überleben, weil sie eine Grundversorgung anbieten und dafür eine Pauschale bekommen.

Die Notwendigkeit einer großen Reform werde im Gesundheitssystem kaum noch bestritten, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Selbst die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sei mittlerweile für Leistungskomplexe und zusätzliche Vorhaltepauschalen. Die DKG hatte zuletzt prognostiziert, dass es nach der Reform nur noch 82 Krankenhäuser geben würde, die in Level 2 (Schwerpunktversorgung) fallen. Im Ministerium geht man hingegen von 300 bis 400 Häusern aus, die in diese Kategorie fallen würden. Wie viele Level-2-Krankenhäuser es am Ende gebe, läge in der Hand der Länder, die für die Klinikplanung verantwortlich sind.

Bund, Länder und Regierungsfraktionen haben sich bereits viermal auf Arbeitsebene getroffen, in der nächsten Woche sollen die Gesundheitsminister über die bisherigen Ergebnisse diskutieren. Die Arbeit gehe sehr gut voran, heißt es aus dem Ministerium. Es gebe einen Grundkonsens bezüglich der Richtung der Reform. Über die Definition der Leistungskomplexe stehe man im Austausch mit der Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich Medizinischer Fachgesellschaften.

 

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