Ulm (pag) – Auf Intensivstationen sind Mitarbeitende und Patienten hohen psychischen Belastungen ausgesetzt. In einem Pilotprojekt an mehreren Universitätsklinika soll jetzt ein Konzept zur psychosozialen Unterstützung in der Intensivmedizin entwickelt und erprobt werden.

 

Ziel des Projektes ist es, ein Konzept für eine integrierte psychosoziale Versorgung in der Intensivmedizin zu entwickeln und dessen Machbarkeit in einer Pilotstudie zu prüfen. Dafür wird ein Psychotherapeut in das jeweilige Stationsteam integriert, der Mitarbeitende, Patienten und Angehörige unterstützen soll. Der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses fördert die Initiative für drei Jahre mit 1,4 Millionen Euro. „Bis zu 75 Prozent der Intensivpflegekräfte sind regelmäßig von psychosomatischen Beschwerden betroffen und rund 30 Prozent von ihnen erwägen einen Berufswechsel“, heißt es in der Projektbeschreibung. „Gleichzeitig mangelt es in Deutschland bereits jetzt an Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften, insbesondere im intensivmedizinischen Bereich.“

Zunächst werden die Forschenden den konkreten Bedarf auf den Stationen ermitteln, und zwar mithilfe eines multimethodischen Vorgehens aus systematischer Literaturübersicht, Einzelinterviews, Fokusgruppen sowie Fragebögen. Es werden zudem inhaltliche Zielgrößen wie Wohlbefinden, Stressbelastung, Angst und Depressivität, Ausfallzeiten und Liegedauer definiert und erfasst. Danach wird die Umsetzbarkeit auf insgesamt acht Intensivstationen des Universitätsklinikums Ulm, der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Universitätsklinik Magdeburg überprüft.

Die Projektbeschreibung „IPS-Pilot – Integrierte Psychosoziale Versorgung in der Intensivmedizin: Partizipative Entwicklung und Pilotierung eines innovativen Versorgungsansatzes“ finden Sie online unter:
innovationsfonds.g-ba.de/projekte/versorgungsforschung/ips-pilot-integrierte-psychosoziale-versorgung-in-der-intensivmedizin-partizipative-entwicklung-und-pilotierung-eines-innovativen-versorgungsansatzes.530

Haftungsausschluss: Der Inhalt dieses Artikels wird bereitgestellt von der Presseagentur Gesundheit (pag) und spiegelt nicht zwingend die Meinung des BDA wider. © Presseagentur Gesundheit GmbH