Berlin (pag) – Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hält an ihrer Forderung eines Klimafonds für Kliniken fest. Die Frage ist nur: Wer steckt das Geld in diesen Topf? Denn bereits jetzt kommen die Länder ihren Investitionsverpflichtungen nicht nach. Auf dem Symposium „Klimaschutz im Krankenhaus“ der DKG schließen Politiker zumindest nicht aus, dass auch der Bund einen Beitrag leisten könnte.

Johannes Wagner, Bundestagsmitglied der Grünen, drückt sich vorsichtig aus. „Ich könnte mir vorstellen, dass der Bund bei den Investitionen schon mitspricht.“ Denkbar seien Sondertöpfe oder Zuschläge. Die Notwendigkeit eines solchen Programms veranschaulicht DKG-Vorstandsvorsitzender Dr. Gerald Gaß: In vielen Krankenhäusern „finden sich noch immer veraltete Heizungsanlagen, undichte Fenster oder schlecht gedämmte Fassaden“. Die Kliniken steckten die wenigen Mittel eher in moderne Medizintechnik oder in nicht mehr aufschiebbare Reparaturen. Trotzdem leisteten die Häuser in Sachen Klimaschutz das, was ihnen in ihrem beschränkten finanziellen Rahmen möglich sei. Gaß nennt Energiesparkonzepte, intelligentes Heizen oder Fassadenbegrünung. Aber das reiche nicht. Mehr Geld sei notwendig. „Zum Dumpingpreis ist Klimaschutz nicht zu haben“, unterstreicht er. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt. „Wir stehen vor Veränderungsprozessen unserer Krankenhausstrukturen und damit auch vor der Modernisierung unserer Infrastruktur."

Die DKG schätzt in ihrem Positionspapier „Klimaschutz im Krankenhaus“ aus dem Vorjahr die Kosten der Klimaneutralität in den Kliniken auf einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag. Im Paper fordert sie außerdem die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz im SGB V und im Krankenhausfinanzierungsgesetz.

Dass Kliniken und generell das Gesundheitssystem energieintensiv sind, stellt Dr. Ute Teichert, Abteilungsleiterin „Öffentliche Gesundheit“ im Bundesgesundheitsministerium, dar. Sechs Prozent der Treibhausgas-Emissionen entfielen auf diesen Sektor. „Es könnte sein, dass die Tendenz noch steigend ist“, sagt sie.

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