Berlin (pag) – Bessere Rahmenbedingungen für die ärztliche Weiterbildung verlangt der Marburger Bund (MB) in einem Positionspapier. Eine Forderung: Zusätzliche Weiterbildungskosten – etwa in Form von Simulationstrainings oder Skills-Labs, sollen durch eine separate, extrabudgetäre Finanzierung aus Steuermitteln ausgeglichen werden.

© iStock.com, Liderina
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Die Finanzierung soll in Form einer Grundpauschale für Weiterbildungsstätten im Sinne einer Vorhalteleistung erfolgen. Außerdem sollen Prozeduren oder Eingriffe, die von Weiterzubildenden durchgeführt werden, mit einem Zuschlag in den Vergütungssystemen für Krankenhäuser und für ambulante Einrichtungen versehen werden, heißt es in dem fünfseitigem Papier.

Darin werden neue Wege in der Zusammenarbeit von ambulanten und stationären Einrichtungen angemahnt. Schon jetzt sei in allen Fachgebieten ein ambulanter Weiterbildungsanteil leistbar. „Krankenhäuser und Praxen sowie MVZ müssen ihre Weiterbildungskonzepte besser aufeinander abstimmen und vermehrt intersektorale Verbundweiterbildungen möglich machen.“ 

Ausführlich geht das Positionspapier auf die geplante Krankenhausreform ein. „Jedes Reformkonzept muss auch die Weiterbildung als zentrale Voraussetzung für die Qualifikation der zukünftigen Ärztinnen und Ärzte abbilden“, verlangt die Gewerkschaft. Denn: Eine Reduzierung von Krankenhausstandorten, eine stärkere Spezialisierung sowie eine Ausweitung der Ambulantisierung bei unklarer Finanzierung könnten Engpässe an Weiterbildungsplätzen zur Folge haben. Krankenhäuser müssten mehr zur Erbringung ambulanter Leistungen zugelassen werden. „Insgesamt sollten die Sektorengrenzen keine Weiterbildungsgrenzen sein.“

Der MB verlangt angesichts der diskutierten Einführung von Leistungsgruppen einen Abgleich und eine Synchronisierung mit der ärztlichen Weiterbildung, um Weiterbildungsgänge nicht zu erschweren. Eine starke Ausdifferenzierung der Fächer über eine hohe Anzahl an Leistungsgruppen erschwere die Weiterbildungsmöglichkeiten. Rechtliche Hürden für trägerübergreifende Verbundweiterbildungen, die eine nahtlose Rotation durch alle Weiterbildungsabschnitte gewährleisten, seien abzubauen.

 

Das Positionspapier finden Sie hier.

 

 

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