Berlin (pag) – Auch in diesem Winter fehlen Betten für kranke Kinder. Über ein Drittel der Intensivbetten wird von Kindern mit RSV und ähnlichen Erkrankungen vergeben. Diesen Missstand zeigt eine Ad-hoc-Umfrage der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Deshalb schlägt die Vereinigung vor: Die Ständigen Impfkommission (STIKO) sollte RSV- und Influenza-Impfempfehlungen für Kinder aussprechen.

Lediglich 65 Prozent der pädiatrischen Intensivbetten wurden am Stichtag genutzt. Verantwortlich dafür: Der Mangel an Pflegekräften auch durch hohen Krankenstand. Knapp 40 Prozent der Betten wurden für Kinder mit schweren RSV-Verläufen oder anderen saisonal bedingten Infektionen belegt. Die Situation sei strapaziert. Deshalb fordert die DIVI von der STIKO, die Datenlage kritisch zu analysieren – und dann Impfempfehlungen für RSV und Influenza zu veröffentlichen.

Der Blick ins Ausland stütze diese Forderungen. Spanien und Luxemburg gingen mit positivem Beispiel voran: Hier werden seit dieser Saison Neugeborene und Säuglinge mit einer Passiv-Vakzination gegen RSV immunisiert. In der Konsequenz mussten in diesem Winter signifikant weniger Kinder in der pädiatrischen Klinik und auf einer Kinderintensivstation behandelt werden. Seit längerem werde in diesen Ländern, ebenso in Frankreich und den USA, Kindern eine Influenza-Impfung empfohlen.

Insbesondere in Großstädten und Ballungsräumen fehlt es an spezialisierten Kinderpflegekräften. Durch die demografische Entwicklung werde sich der Fachkraftmangel in absehbarer Zeit nicht verbessern – vielmehr spitze sich die Problematik weiter zu. Das erfordere innovative Ansätze und Lösungen mit zeitnahen Effekten – wie ebendiese geforderten STIKO- Impfempfehlungen.

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