Der langjährige Landesvorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) in Bayern, Priv.-Doz. Dr. med. Michael Dinkel, ist am 16. November verstorben. Er war Träger der Anästhesie-Ehrennadel in Gold und in vielfältiger Weise im Berufsverband engagiert, wobei er sich besonders für die Fort- und Weiterbildung einsetzte. Mit großer Bestürzung hat der BDA die Nachricht von seinem plötzlichen und unerwarteten Tod aufgenommen.

Dr. Michael Dinkel wurde am 13. November 1960 im oberfränkischen Bad Staffelstein geboren. Nach seinem 1980 begonnenen Medizinstudium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) begann er seine berufliche Laufbahn zunächst am Institut für Anästhesiologie der FAU, erhielt 1986 seine Approbation und promovierte ein Jahr später. 1992 folgte die Anerkennung als Facharzt für Anästhesiologie, 1994 nahm er eine Stelle als Oberarzt an der Klinik für Anästhesiologie der FAU an. Ein Jahr später wurde er habilitiert und erhielt die venia legendi für das Fach Anästhesiologie. 2001 wechselte er als Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und operative Intensivmedizin an die Frankenwald Klinik Kronach. 2004 bis 2023 war er Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin des Rhön Klinikums Campus Bad Neustadt an der Saale.

Dr. Michael Dinkel war vielfältig qualifiziert und verfügte über eine Fülle an Weiterbildungen, so zum Beispiel den Fachkundenachweis „Rettungsdienst“, die Qualifikation als Leitender Notarzt, die Zusatzbezeichnungen „Spezielle Anästhesiologische Intensivmedizin“, „Spezielle Schmerztherapie“ und „Notfallmedizin“, den Qualifikationsnachweis „Ärztliches Qualitätsmanagement“. Darüber hinaus absolvierte er ein Postgraduierten-Studium „Betriebswirtschaft für Ärztinnen und Ärzte“ an der Fachhochschule Neu-Ulm und erlangte hier 2003 den MBA.

Schon frühzeitig engagierte er sich zudem in der Fort- und Weiterbildung: So unterrichtete er bereits seit 1990 regelmäßig im Rahmen von Lehrveranstaltungen der FAU, war Mitorganisator des jährlichen kardiovaskulären Seminars für Medizinstudenten am Rhön Klinikum Campus Bad Neustadt und leitete ab 2006 Weiterbildungs-Kurse in Transösophagealer Echokardiographie und in Anästhesiefokussierter Sonografie. Er war außerdem Gastreferent am Leipziger Praxiskurs Neuromonitoring und gründete 2007 die regionalen Anästhesie- und Intensivmedizinischen Fortbildungen für Nordbayern-Südthüringen (RAIF). Ab 2016 organisierte er darüber hinaus die Curriculare Fortbildung Kardioanästhesie in Bayern.

Dr. Michael Dinkel war seit 1996 Mitglied im BDA, wo er sich zuletzt intensiv in der Kommission „Wellbeing, Diversität und Chancengleichheit in der Anästhesiologie“ engagierte. Besonders verdient machte er sich außerdem als Vorsitzender der Kommission Weiterbildung, in der er beispielsweise an der Gestaltung der neuen, kompetenzorientierten Weiterbildungsordnung mitwirkte und maßgeblich an der Aktualisierung der Empfehlungen von BDA und DGAI zur Erteilung einer Weiterbildungsbefugnis für das Fachgebiet Anästhesiologie beteiligt war. Ab 2015 war Dr. Michael Dinkel Vorsitzender des BDA-Landesverbands Bayern und Mitglied des Ausschusses des BDA-Präsidiums. Hier setzte er sich unter anderem für die Umsetzung der neuen Muster-Weiterbildungsordnung auf Ebene der Landesärztekammer Bayern, das Schülerreanimationsprogramm „Schüler retten Leben“ und die Organisation der Bayerischen Anästhesietage (BAT) ein. 2023 wurde ihm für seine Verdienste um die Anästhesiologie vom BDA die Anästhesie-Ehrennadel in Gold verliehen.

Mit Dr. Michael Dinkel verliert die Anästhesiologie einen überaus gewissenhaften und außerordentlich engagierten Arzt, der immer den Patienten in den Mittelpunkt seines Handelns stellte. Er war gleichzeitig ein engagierter Streiter für die fachlichen und berufspolitischen Belange des Fachgebiets, der sich durch seine direkte Kommunikation, seine Nachhaltigkeit und seinen klaren Wertekanon auszeichnete. Wir werden seine Tatkraft und seine dabei immer humorvolle Art vermissen. Sein Andenken wird stets einen festen Platz bei uns haben. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen und Freunden.