43. Fortbildungsreihe OP-Manager/in, ausgebucht!
43. Fortbildungsreihe OP-Manager/in, ausgebucht!
44. Fortbildungsreihe OP-Manager/in- ausgebucht
29.01.2021
Nürnberg. Immer wieder haben Anästhesisten mit Patienten zu tun, die sie nicht kennen, die aufgrund ihres Zustands schnell in Narkose versetzt werden müssen, die dann aber möglicherweise mit dem Corona-Virus infiziert sind. Solche Situationen entstehen nicht nur auf der Intensivstation, sondern vor allem auch im Operationssaal und im Notarzt-Einsatz auf der Straße. Die Ärztinnen und Ärzte sobald wie möglich gegen das Corona-Virus zu impfen, wäre deshalb - ihrer Ansicht nach - sinnvoll, wenn in einzelnen Fällen nicht sogar lebenswichtig. Gleiches gilt für die Pflegekräfte aus der Anästhesie in den Operationssälen und auf den Intensivstationen.
Die Anästhesisten melden sich besorgt und verärgert zu Wort: Laut Empfehlung der STIKO für die Impfreihenfolge gehören sie aufgrund der Aerosolbelastung zum „Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen“. Dennoch nehmen bei den anästhesiologischen Gesellschaften derzeit die Meldungen aus den Krankenhäusern zu, wonach sie oft erst nach anderen Berufsgruppen im Krankenhaus geimpft werden, bei denen grundsätzlich aber die Möglichkeit zum Homeoffice bestehen würde: „Das ist regelwidrig und fahrlässig“, sagt der Präsident des „Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten“ (BDA), Professor Dr. Götz Geldner. Und der Präsident der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ (DGAI), Professor Dr. Frank Wappler, fügt hinzu: „Hier läuft anscheinend etwas schief.“ Die beiden Verbände vertreten in Deutschland weit über 30.000 Anästhesistinnen und Anästhesisten in verschiedenen Einsatzbereichen und sprechen auch für tausende von Pflegekräfte. Es geht ihnen um einen schnellen und ausreichenden Schutz des Personals sowohl bei Notfällen, als auch bei geplanten Operationen, auch im ambulanten Bereich.
Auch angesichts der knappen Mengen an Impfstoff fordern BDA und DGAI, darauf zu achten, dass Anästhesisten gemäß den Anordnungen vorrangig geimpft werden: „Wer im Homeoffice arbeitet, braucht keine frühzeitige Corona-Impfung“, umschreibt Professor Geldner das Problem. „Wir fordern die deutschlandweite Berücksichtigung von Anästhesisten und Anästhesiepflegekräften im Rahmen der Gruppe 1 nach den Empfehlungen der STIKO“, sagt Professor Wappler: „Allein im OP arbeiten sie an vorderster Front und sind unter anderem bei der Ein- und Ausleitung der Narkose einer erheblichen Aerosolbelastung durch die Patienten ausgesetzt“.
Bei ihren Forderungen stützen sich die Anästhesisten auf die „Verordnung zum Anspruch auf Schutzimpfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2“, die durch Bundesgesundheitsminister Spahn in Kraft gesetzt wurde.
BDA und DGAI hoffen außerdem, dass das Impfen in Deutschland bald deutlich an Fahrt aufnimmt. Die Verzögerungen und Probleme in diesen Tagen seien eindeutig auf Planungsfehler zurückzuführen: „Jeder Tag, an dem nicht weiter geimpft werden kann, ist ein Tag, an dem die Menschen dem Virus ausgesetzt werden, schwer erkranken und daran sterben können“, sagt Professor Wappler.
Kontaktdaten:
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) /
Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA)
Roritzerstraße 27, 90419 Nürnberg
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tel.:0911 93378-33
www.dgai.de / www.bda.de
Beschluss -
Regelungen zu einem gestuften System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern:
Ausnahmeregelung zur Aufnahmebereitschaft für beatmungspflichtige Intensivpatienten
06.01.2021
Nürnberg. „Mit einem Massenanfall von Verletzten kannten wir uns als Notärzte sehr gut aus. Aber diese Pandemie hat ganz andere Dimensionen, die uns vor ganz neue Herausforderungen gestellt hat“, sagt Professor Dr. Frank Wappler.
Der Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin am Klinikum der Universität Witten-Herdecke in Köln-Merheim ist zum Jahreswechsel neuer Präsident der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ (DGAI) geworden. Mit dem neuen Amt hat der 60-Jährige auch den Großauftrag übernommen, weit über 20.000 Anästhesisten, Intensivmediziner und Notfallmediziner in Deutschland durch die Corona-Pandemie zu begleiten, mit allen damit verbundenen Herausforderungen, Entscheidungen und auch Unwägbarkeiten.
Versorgung einer großen Zahl schwerstkranker Patienten
Die Belastung der Kolleginnen und Kollegen sei extrem, sagt Professor Wappler: Auf vielen Intensivstationen müssten sie nicht nur eine große Zahl schwerstkranker Patienten versorgen. Nach Feierabend hätten sie zusätzlich noch die Sorge, wie sie ihre Familien vor möglichen Ansteckungen schützen können oder was passiert, wenn sie selbst infiziert werden und ihre Arbeit nicht weiter erledigen können. Das hinterlasse tiefe Spuren!
Professor Wappler ist bereits seit mehr als zehn Jahren in verschiedenen Positionen für die DGAI tätig und war im vergangenen Jahr DGAI-Vizepräsident. Er hat dabei vielfältige Aufgaben für die Fachgesellschaft übernommen und war unter anderem an der Erstellung zahlreicher Leitlinien beteiligt. Als langjähriger Präsident der „Deutschen Akademie für anästhesiologische Fortbildung“ (DAAF), aber auch darüber hinaus setzt er sich für die Fortbildung von Anästhesisten ein. Den vergangenen drei „Hauptstadtkongressen für Anästhesiologie und Intensivtherapie“ (HAI) hat Wappler seine Handschrift verliehen. Tausende Kollegen kamen zum HAI nach Berlin. Zuletzt nahmen mehr als 1500 Ärzte und Pflegekräfte an der ersten Online-Version des Kongresses teil.
17 Millionen Anästhesie-Leistungen und viele andere Aufgaben
175 Jahre nach der ersten Narkose weltweit sagt Wappler: „Die Anästhesie ist in der modernen Medizin unverzichtbar!“ Er führt das nicht nur zurück auf rund 17 Millionen Anästhesie-Leistungen und Narkosen, die seine Kolleginnen und Kollegen pro Jahr in Deutschland ausführen. Anästhesisten übernähmen zusätzlich noch viele weitere Aufgaben: Die Bewältigung von Notarzt-Einsätzen, die Behandlung von Schmerzpatienten, die Betreuung unheilbar kranker Menschen in der Palliativmedizin und - nicht zuletzt - die Versorgung von Patienten auf Intensivstationen, wie jetzt in Zeiten der Pandemie.
Als ein weiteres „Talent“ der Anästhesisten nennt der neue DGAI-Präsident Wappler die OP-Organisation: „Das Ziel ist, dass der OP wie ein Uhrwerk läuft. Und das können wir gestalten, weil wir als Querschnittsfach einfach viele Abläufe und Beteiligte sehr gut kennen und steuern können.“
Ein besonderes Anliegen ist Wappler auch die Förderung der anästhesiologischen Forschung: Vor allem in den Anästhesie-Abteilungen an den Unikliniken forschen Anästhesisten beispielsweise zu Beatmung, Herz-Kreislauffunktionen, Sepsis, Blutprodukten und Medikamenten. Die Erwartungen zu neuen Narkose-Medikamenten will Wappler aber nicht zu hoch ansetzen: „Das perfekte Narkose-Medikament, das für alle Patienten gleichermaßen wirksam ist, frei von Nebenwirkungen, gut toleriert wird, das wird es, glaube ich, nie geben. Dazu sind die Menschen einfach zu verschieden. Aber ich bin überzeugt wir sind schon sehr, sehr ,save‘ mit den Präparaten, die uns zur Verfügung stehen.“
Nachwuchsgewinnung, Gleichstellung und Nachhaltigkeit als weitere Ziele
Während seiner Amtszeit wird Professor Wappler einen weiteren Schwerpunkt auf die Nachwuchsgewinnung legen. Hierzu gehöre neben der Exzellenz in der Lehre insbesondere die gezielte Nachwuchsförderung. Auch würden die Gleichstellung in der Klinik sowie in Forschung und Wissenschaft zukünftig einen breiteren Raum einnehmen. Zudem wolle sich die DGAI vermehrt der Nachhaltigkeit in der Anästhesiologie widmen.
Mit Wappler bleibt die DGAI-Präsidentschaft im Rheinland: Der Kölner Professor wird Nachfolger des Aachener Professors Rolf Rossaint, der die DGAI in den vergangenen zwei Jahren geführt hat. Rossaints Amtszeit war stark geprägt von der Corona-Pandemie: In zahllosen Besprechungen, Videokonferenzen, Telefonaten und E-Mails musste Rossaint mit dafür sorgen, dass die Anästhesie in Deutschland die ständig wechselnden Anforderungen bewältigen konnte und das Vorgehen mit anderen medizinischen Fachgesellschaften abgestimmt wurde.
Gedanken von „Mission“ und „Vision“ fortführen
Besonders am Herzen lag Rossaint die Belebung des neuen DGAI-Studienzentrums, das der deutschen Anästhesiologie beim Ausbau der wissenschaftlichen Aktivitäten dient. Zu Beginn seiner Amtszeit verfasste Rossaint zehn Thesen zur weiteren Entwicklung des Faches. Wichtig war ihm auch der weite Blick in die Zukunft, formuliert als „Mission“ und „Vision“. Ein Projekt, das der jetzige Präsident fortführen wird.
Professor Frank Wappler wird zwei Jahre lang an der Spitze der deutschen Anästhesisten stehen. Er freut sich dabei auf die noch intensivere Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten, dem Präsidium, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BDA-DGAI-Geschäftsstelle in Nürnberg, den Studierenden, aber auch den Vertretern anderer Fachgesellschaften und Organisationen. Wichtig ist ihm dabei, festzustellen: „Ich bin zwar der Präsident. Aber was zählt, ist in der Tat: Die DGAI ist nicht ein Präsident, sondern die DGAI ist in erster Linie eine große, vielseitige und engagierte Mitgliedergesellschaft.“
Kontaktdaten:
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) /
Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA)
Roritzerstraße 27, 90419 Nürnberg
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0911 93378-33
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